Prinz Quisar und Prinzessin Sirqa

Der Thronerbe

Quisar ist einer der Söhne und Töchter des Herren von DorchaKerun. Wie in den alten Adelshäusern üblich, genießen leibliche Nachkommen des Fürsten als potentielle Thronerben die höchsten Ehren. Die Mütter jener Kinder sind die Favoritinnen des Hohen Archons, ein Status, der selten von Dauer ist. Entsprechend ist die Zahl der Kinder des Archons zumindest für Aeldari-Verhältnisse hoch.

Von Seiten des Archons ist der Thronerbe jedoch nicht mehr als ein traditioneller Titel, denn wie jeder Drukhari strebt er danach, sein Leben möglichst unbegrenzt zu verlängern. Das hält seine Kinder jedoch nicht davon ab, eines Tages den Fürstentitel einnehmen zu wollen. Dabei ist nicht der älteste oder der Nachkomme der jeweiligen Herrin der designierte Nachfolger. Vielmehr konkurrieren sie von Kindesbein an um diesen Titel.

Quisar ist weder der erste, noch der einzige Sohn, doch war er bisher der erfolgreichste, wenn es darum ging, seine Halbgeschwister (und indealerweise auch deren Mütter) aus dem Weg zu schaffen, bevor sie ihm gefährlich werden konnten. Für seinen Vater hat er noch weniger Respekt übrig, als es unter Drukhari generell zu erwarten wäre, ist aber klug genug, den folgsamen Sohn zu mimen, bis seine Zeit gekommen ist.

In der Zwischenzeit verhält er sich wie ein wahrer Prinz eines Hohen Hauses. Mit dem Selbstverständnis seiner Unangreifbarkeit agiert er wie der tatsächlich Anführer der Kabale, während sein Vater die Annehmlichkeiten seines Ranges genießt. Als leidenschaftlicher Jäger und vollendeter führt Quisar die Raubzüge und Jagdgesellschaften an, bei denen die Kabale exotische Tiere für den Tauschandel einfängt. Zugleich ist er aber auch ein Feingeist mit einer Leidenschaft für die mytischen Überlieferungen antiker Völker – insbesondere solcher, die von Macht und Verrat erzählen.

Die Prinzessin

Sirqa ist Quisars Zwillingschwester, was allein den beiden schon einen besonderen Status in der Familie und eine besondere Bindung zueinander verleiht. Es gilt als offenen Geheimnis, dass dieses Verhältnis weit über das hinaus geht, was für Geschwister natürlich ist.

Wohl auch zu ihrem eigenen Glück hat Sirqa, obwohl auch sie als Tochter des Archons dazu prädestiniert wäre, bisher keine Ambitionen entwickelt, die Herrschaft über die Kabale anzustreben. Schon in jungen Jahren fand sie gefallen an den Künsten des Shaimesh – sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die sie als Succubus in ihrem Hekatarii-Kult vorgesehen hatte. Ihr zum Trotz ließ Sirqa sich zur Lhamea ausbilden und wurde zu einer der fähigsten Giftmischerinnen, die die Schwesternschaft der Lilithu seit langer Zeit hervorgebracht hat. Und auch im zweiten Aspekt dieses Kultes, der Kunst der Verführung, zeigt sie bemerkenswert Fähigkeiten.

Ihre größte Freude findet Sirqa darin, ihre Künste anzuwenden, und ihr Bruder ermöglicht ihr dies in mannigfaltiger Weise. Der eine oder andere ihrer Halbgeschwister mag ihrer Kreativität schon zum Opfer gefallen sein, während ihren körperlichen Fertigkeiten gerne auch ihrem Bruder zuteil werden lässt. Als stille und unauffällige Beobachterin ist sie außerdem seine Augen und Ohren, besonders wenn es um die Aktivitäten ihres Vaters geht. Sie unterstützt Quisar in allem was er tut und ist seine wichtigste Ratgeberin, vielleicht das einzige Lebenwesen, dem er Vertrauen entgegen bringt.

Eine Seele in zwei Körpern

Quisar und Sirqa entstammen der Liaison Sanshérashks mit Khalima Cybaelys. Sie zog die Zwillinge zuerst innerhalb der Kultes auf uns lehrte sie die Kampfkünste der Hekatarii. Im Alter von 10 Jahren stellte sie die Kinder ihrem Vater vor. Durch ihre Ausbildung waren die beiden schon in diesem jungen Alter gefährliche Gegner. Sanshérashk erkannte das Pontential der Kinder und nahm sie an seinem Hof auf.

Das Verhältnis der Zwillinge zu ihrer Mutter bleibt auch nach ihrem Umzug an den Hof des Archons eng, selbst in dem Bewusstsein, dass sie, wie alle anderen auch, für sie nur Werkzeuge ihrer Pläne sind. Sollte es jedoch jemals zu einer Entscheidung kommen, würden beide sich ohne zu zögern auf ihre Seite schlagen.

Zueinander empfinden Quisar und Sirqa – für Drukhari untypisch – echte Zuneigung. Dies hat noch einen tieferen Grund als nur die Tatsache, dass sie sich durch die gemeinsame Geburt als natürlichen Teil des jeweils anderen empfinden. Ihre Mutter benötigte für ihre eigenen Machtpläne Zwillinge. Sie hatte jedoch von Sanshérashk nur ein Kind empfangen. Daher wandte sie sich an einen Haemonculus-Zirkel, der den Embryo teilte und das Geschlecht des einen änderte. Als Nebeneffekt teilen die beiden buchstäblich eine Seele, und damit auch ihre Empfindungen – auch körperlich.

Auch wenn Quisar und Sirqa keine Kenntniss von ihrer Entstehung haben, erstreckt sich die grenzenlose Selbstliebe eines Drukhari bei ihnen jeweils auch auf ihren Zwilling – so weit, dass sie instinktiv wissen, dass der Tod des einen auch das Ende des anderen bedeuten würde.